Die närrische Jahreszeit – dafür üben die Faschingssänger des Stockstädter A.G.V. Sängerlust monatelang, um dann in wenigen Tagen einen kleinen Auftrittsmarathon zu absolvieren.

Der Stockstädter Arbeitergesangverein Sängerlust hat nicht nur einen Frauen- und einen Männerchor. Kaum hat sich der Sommer verabschiedet, beginnen alljährlich und fast unbemerkt die wöchentlichen Proben einer gemischten, aus beiden Formationen zusammengebauten Truppe, den Faschingssängern. Christine Pernecker, selbst Sängerin bei den ChoryFeen, hält dabei die Fäden in der Hand. Nach dem Motto „Nach dem Fasching ist vor dem Fasching“ beginnt sie schon in diesen Tagen wieder mit der Suche nach fetzigen Musikstücken für die kommende Saison und mit dem Verfassen passender Texte. „Die Choreographie unserer Auftritte entwickelt sich im Laufe der Proben“, erzählt sie. „Jeder bringt sich ein, alle haben riesigen Spaß bei den Vorbereitungen. Und dann ist die Spannung riesengroß, ob wir beim Publikum so ankommen, wie wir uns das vorstellen, denn immerhin findet alljährlich gleich der erste öffentliche Auftritt vor Hunderten von Narren auf der Fastnachtssitzung der Stockstädter TG statt.“ Aber diese Sorge hat sich bisher jedes Mal als unbegründet erwiesen. Der Applaus war auch auf der diesjährigen Sitzung riesig – so wie in all den sechs Jahren davor. Begleitet von den Damen hatten die Männer im Baumarkt zuvor ihre geschlechtsspezifischen Nöte und Sorgen besungen, gefolgt von einer schwarz gekleideten Damenschar, die vielstimmig berichtete, aus welchen dunklen Gründen ihre jeweiligen Gatten nicht mehr am Leben teilnehmen konnten. Ein Highlight 2019 war einmal mehr Herbert Venuleth, Ehrenvorsitzender und Stimmungskanone des AGV, der sexy gekleidet die seelische Folter besang, die Frauen wie ihm die Cellulite verursacht. In kurzer Folge absolvierten die Faschingssänger danach noch drei weitere Auftritte, bei denen sie intern und extern die Stimmung tüchtig angeheizt haben. Auf dem vereinseigenen Kappenabend im altehrwürdigen Gasthaus zur Traube stellte man sich dem kritischsten Publikum – den eigenen Familienmitgliedern und den anderen Sängerinnen und Sängern. Tatsächlich sparten diese genauso wenig mit Lob wie das Publikum auf den Faschingsveranstaltungen der AWO und schließlich, am Rosenmontag, der SPD. Christine Pernecker hat schon wieder neue Ideen, denn „Nach dem Fasching ist vor dem Fasching“.

Vielen Dank an Jörg für das Verfassen dieses Berichts. Diesen könnt Ihr auch im Main Echo nachlesen.

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